5. April 2024

Bist du emotional abhängig?

Emotionale Abhängigkeit kann aus verschiedenen Aspekten entstehen und betrifft viele Menschen in Beziehungen.

Im Grunde beginnt es oft damit, dass wir uns stark an eine andere Person binden, sie vielleicht sogar über uns stellen. Besonders häufig erlebe ich dies bei Menschen, die eine Trennung verarbeiten. Sie bleiben trotz allem emotional an ihren Ex-Partnern hängen. Diese emotionale Bindung führt dazu, dass sie stark leiden, da ihre Gefühle davon abhängen, wie die andere Person handelt oder nicht handelt.

Stell es dir vor wie das Wetter, das deine Stimmung beeinflusst. Ein sonniger Tag kann dich glücklich machen, während Regen deine Laune trübt. Ähnlich ist es bei emotionaler Abhängigkeit.

Woran merke ich, dass ich emotional abhängig bin?

Ständiges Bedürfnis nach Bestätigung: Wenn du dich ständig nach Bestätigung von anderen sehnst und dein Selbstwertgefühl stark von der Meinung und Aufmerksamkeit anderer abhängt, könntest du emotional abhängig sein. Du könntest dich unruhig oder unsicher fühlen, wenn du keine positive Rückmeldung von anderen erhältst.

Übermäßige Sorge um die Beziehung: Wenn du ständig besorgt bist, dass deine Beziehung enden könnte, und du dich ängstlich fühlst, wenn dein Partner nicht verfügbar ist oder sich zurückzieht, könntest du Anzeichen von emotionaler Abhängigkeit zeigen.

Unfähigkeit, alleine zu sein: Wenn du dich unwohl oder ängstlich fühlst, wenn du alleine bist, und du ständig die Nähe und Gesellschaft anderer Menschen suchst, um dich wohl zu fühlen, könnte dies darauf hindeuten, dass du emotional abhängig bist.

Opferrolle: Du könntest dich oft als Opfer fühlen und die Verantwortung für dein Glück und deine Zufriedenheit in einer Beziehung auf deinen Partner übertragen. Du könntest glauben, dass nur die Beziehung dich komplett machen kann, und dich hilflos fühlen, ohne sie.

Selbstvernachlässigung: Wenn du deine eigenen Bedürfnisse und Interessen oft vernachlässigst, um die Bedürfnisse deines Partners zu erfüllen, und dich selbst dabei aufopferst, könntest du ein Zeichen von emotionaler Abhängigkeit zeigen.

Angst vor Konflikten: Du könntest Angst davor haben, deinen eigenen Standpunkt oder deine Bedürfnisse in der Beziehung klar zu kommunizieren, aus Angst davor, dass dies zu Konflikten oder zum Verlust der Beziehung führen könnte.

Wie entsteht emotionale Abhängigkeit?

Ungesunde Bindungsmuster in der Kindheit

Menschen, die in ihrer Kindheit ungesunde Bindungsmuster erlebt haben, zum Beispiel Vernachlässigung, Überbehütung oder emotionale Instabilität in der Familie, können ein erhöhtes Risiko für emotionale Abhängigkeit haben. Sie könnten Schwierigkeiten haben, gesunde Grenzen zu setzen und Selbstwertgefühl zu entwickeln.

Geringes Selbstwertgefühl

Personen mit einem geringen Selbstwertgefühl neigen dazu, ihre Selbstwertschätzung von externen Quellen wie der Zustimmung und Anerkennung anderer Menschen abhängig zu machen. Sie könnten dazu neigen, ihre eigene Identität und Selbstachtung durch die Beziehung zu einer anderen Person zu definieren.

Unterbewusste Ängste

Personen, die unter starken Ängsten, Unsicherheiten oder Bindungsängsten leiden, könnten dazu neigen, sich in Beziehungen festzuklammern, um sich sicher und geschützt zu fühlen. Diese Ängste können dazu führen, dass sie sich vorstellen, ohne die Beziehung nicht überleben zu können.

Toxische Beziehungsdynamiken

In manchen Fällen kann emotionale Abhängigkeit durch toxische Beziehungsdynamiken verstärkt werden, wie zum Beispiel durch einen Partner, der manipulativ, kontrollierend oder missbräuchlich ist. Die betroffene Person könnte sich gefangen fühlen und Schwierigkeiten haben, sich aus der Beziehung zu lösen.

Selbstsabotage und Glaubenssätze

Glaubenssätze könnten beinhalten, dass man keine Liebe oder Wertschätzung verdient oder dass man ohne die Beziehung nicht glücklich sein kann. Solche Überzeugungen können dazu führen, dass eine Person sich in destruktive Verhaltensweisen verstrickt, die ihre emotionale Abhängigkeit verstärken und man sich indirekt selbst sabotiert.

Verlustangst und emotionale Abhängigkeit

Viele Menschen mit Verlustangst sind emotional abhängig von ihrem Partner. Verlustangst und emotionale Abhängigkeit sind eng miteinander verbunden und können sich gegenseitig verstärken. Doch woran liegt das?

Verlustangst ist eine starke Furcht oder Angst davor, eine wichtige Bezugsperson zu verlieren. Menschen mit Verlustangst neigen oft dazu, sich zu stark an den Partner zu binden, um sich vor diesem Verlust zu schützen. So entsteht ein Muster emotionaler Abhängigkeit, bei dem die Person ihre Selbstachtung, psychische Verfassung und emotionale Stabilität von der Beziehung zu der anderen Person abhängig macht.

Emotionale Abhängigkeit auflösen

  1. Erkenne die Abhängigkeit: Der erste Schritt ist die bewusste Erkenntnis, dass du in einer emotionalen Abhängigkeit steckst.
  2. Reflektiere dich: Erforsche deine Beziehungsmuster und identifiziere die Ursachen für die emotionale Abhängigkeit.
  3. Arbeite an der Ursache (deinen inneren-Kind-Themen, Ängsten und Glaubenssätzen): Reduziere deine Ängste, arbeite alte innere-Kind-Themen auf und kultiviere positive Glaubenssätze.
  4. Setze Grenzen und kommuniziere deine Bedürfnisse: Lerne, deine Bedürfnisse zu erkennen, auszusprechen und demensprechend Grenzen zu setzen.
  5. Lerne Selbstliebe und Selbstakzeptanz: Investiere Zeit in dich selbst, pflege deine Selbstliebe und Selbstakzeptanz. Erkenne, dass du gut und genug bist, so wie du bist, als unabhängiger Mensch.
  6. Unabhängigkeit kultivieren: Finde Wege, um deine Unabhängigkeit und Selbstständigkeit zu stärken, indem du deine eigenen Interessen verfolgst, neue Hobbys entwickelst und ein unterstützendes soziales Netzwerk aufbaust.

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