Toxische Beziehungen sind tükisch. Die Auswirkungen auf das Wohlbefinden sind erheblich, und es kann emotional schwierig sein, solche Verbindungen zu beenden.
Ich möchte dir einen Einblick in die Mechanismen toxischer Beziehungen geben. Du erfährst, wie toxische Dynamiken entstehen, warum es oft so schwer ist, sich davon zu lösen, und welche Typen von Persönlichkeiten besonders anfällig dafür sind.
Doch keine Sorge – es gibt einen Weg heraus, und wir schauen uns an, wie du diesen finden kannst.
Hoffnung ist mächtig, doch in einer toxischen Beziehung kann sie dich in einem Kreislauf gefangen halten. Oftmals klammern sich Menschen an die „guten alten Zeiten“ und hoffen, dass diese wieder zurückkommen. Manche Partner sagen sogar Dinge wie „Ich werde mich bessern“ oder „Das ist nur eine Phase“, nur um letztlich nichts zu ändern. Wenn Hoffnung auf eine bessere Zukunft zur Falle wird, ist es Zeit, die Realität anzuerkennen: Taten zählen mehr als Worte.
Angst kann dich dazu bringen, in einer ungesunden Beziehung zu verharren. Die Angst vor dem Alleinsein oder davor, dass du nie wieder jemanden findest, der zu dir passt, hält viele Menschen in Situationen gefangen, die sie unglücklich machen. Denk mal an jemanden, den du liebst: Würdest du deinem besten Freund oder deinem Kind diese Beziehung wünschen? Wenn die Antwort „Nein“ ist, dann könnte es an der Zeit sein, dich selbst besser zu behandeln.
Scham und Schuld sind Gefühle, die Narzissten oder toxische Partner oft gezielt verstärken. Gaslighting, also das Verdrehen der Realität, ist hier ein gängiges Mittel. Dir wird suggeriert, dass du der Grund für alles Schlechte bist und dich ändern musst, damit die Beziehung besser wird. Doch oft ist es andersherum: Du reagierst auf respektloses Verhalten und wirst dann dafür verantwortlich gemacht. Diese Art von Manipulation macht es besonders schwer, sich aus der Beziehung zu lösen.
Besonders bei sogenannten „vulnerablen Narzissten“, die sich als Opfer darstellen, spielt Mitleid eine große Rolle. Sie erwecken den Eindruck, dass sie ohne dich verloren wären. Doch Vorsicht: Solches Verhalten ist oft nichts anderes als ein Trick, um deine emotionale Unterstützung zu sichern. Mitleid kann zu einem gefährlichen Bindemittel werden, das dich an eine Beziehung bindet, in der du nicht glücklich bist.
Der Mensch ist ein Gewohnheitstier, und so auch in Beziehungen. Häufig führt die Angst vor Veränderung dazu, dass man lieber im bekannten Leid verharrt, als sich in die Unsicherheit zu stürzen. Manchmal hängt dies auch mit familiären oder kulturellen Erwartungen zusammen, die das Thema Trennung tabuisiert. Doch denk daran: Eine ungesunde Beziehung fühlt sich nur auf den ersten Blick komfortabel an – langfristig schadet sie dir.
Manchmal sind es das Umfeld oder gemeinsame Freunde, die Druck ausüben. Wenn du ständig hörst, wie toll ihr doch zusammen passt, kann das verunsichern und dich vom nötigen Trennungsschritt abhalten. Vielleicht hörst du auch von Familie oder Freunden, dass der Partner „eigentlich ganz okay“ ist oder „nur eine schwierige Phase“ durchmacht. Doch am Ende kennst nur du die volle Wahrheit über eure Beziehung und was wirklich hinter der Fassade steckt.
Meistens liegt es an deinem Persönlichkeits-oder Beziehungstypen, wenn du an toxische Partner gerätst bzw. dich in toxische Beziehungen begibst.
Persönlichkeitsmuster: ISFJ – Der „Verteidiger“-Typ
Bestimmte Persönlichkeiten haben Eigenschaften, die Narzissten und toxische Menschen geradezu anziehen.
Menschen mit dem Persönlichkeitstyp ISFJ, dem sogenannten „Verteidiger-Typ“, zeichnen sich durch eine tiefe Fürsorglichkeit und Loyalität aus. Sie sind oft zurückhaltend, freundlich und streben danach, ihre Mitmenschen zu unterstützen und für deren Wohl zu sorgen.
Ihre Empathie und das Bedürfnis, immer das Gute im Gegenüber zu sehen, machen sie jedoch besonders anfällig für narzisstische und toxische Personen. Diese können die Eigenschaften eines ISFJs gezielt ausnutzen, da der Verteidiger-Typ dazu neigt, die Bedürfnisse anderer über die eigenen zu stellen und oft Schwierigkeiten hat, klare Grenzen zu setzen. Wenn ein ISFJ merkt, dass seine Unterstützung übermäßig beansprucht wird, fällt es ihm dennoch schwer, sich abzugrenzen, da er keine Konfrontation eingehen möchte und ungern andere enttäuscht.
Ein weiteres Merkmal, das den ISFJ-Typ anfällig für Manipulation macht, ist seine Treue und Loyalität. Wenn er sich einer Person oder Beziehung verpflichtet fühlt, ist er bereit, viel Geduld aufzubringen und versucht oft, die „Fehler“ des anderen zu tolerieren oder sogar zu entschuldigen. Diese Loyalität kann dazu führen, dass ISFJs länger in schädlichen Beziehungen verweilen, in der Hoffnung, dass sich die Situation verbessert. Sie nehmen oft die Rolle des „Retters“ ein, überzeugt davon, dass ihre Zuneigung und Geduld dazu beitragen könnten, dass der Partner oder die Partnerin sich ändert.
Der Beziehungstyp
Wenn du dich in einem wiederkehrenden Muster toxischer Beziehungen wiederfindest, könnte dies auf ein sogenanntes „toxisches Liebesmuster“ hinweisen, das tief in deiner Vergangenheit verwurzelt ist. Unbewusste Anziehungskräfte und alte Glaubenssätze spielen hier oft eine entscheidende Rolle. Falls du in deiner Kindheit erfahren hast, dass Liebe kompliziert, widersprüchlich oder gar schmerzhaft ist, könnte dies dazu führen, dass du später in Beziehungen genau dieses vertraute Gefühl suchst. Diese Verknüpfung von Liebe mit Anstrengung oder emotionaler Unsicherheit kann unbewusst die Erwartung nähren, dass eine Partnerschaft nur dann „echt“ ist, wenn sie auch eine gewisse Herausforderung darstellt.
Diese Muster entstehen oft früh und prägen sich tief ein. Wenn dir in der Kindheit Zuneigung nur unter bestimmten Bedingungen gewährt wurde oder die Liebe von Elternteilen ambivalent war, könnte dies später dazu führen, dass du dich zu Menschen hingezogen fühlst, die ähnliche Dynamiken schaffen. Solche Beziehungen rufen ein Gefühl von Anstrengung und Hoffnung hervor, da sie dem entsprechen, was du schon früh gelernt hast.
Der erste Schritt ist, dir bewusst zu machen, was du tatsächlich in deiner Beziehung liebst. Wenn die Antwort nur oberflächlich ist („Es ist einfach eine starke Anziehungskraft“), dann könnte emotionale Abhängigkeit im Spiel sein. Schreib dir die Dinge auf, die du an deinem Partner schätzt und die, die dich belasten – so bekommst du Klarheit über die Realität.
Selbstliebe ist der Schlüssel. Je mehr du deinen eigenen Wert erkennst, desto eher wirst du Grenzen setzen und fordern, respektvoll behandelt zu werden. Du musst niemanden zwingen, dich zu respektieren – doch du kannst sicherstellen, dass du selbst die Beziehung zu dir priorisierst und Grenzen setzt, wenn sie überschritten werden.
Erinnere dich daran: Dein Partner ist eine erwachsene Person, und seine Probleme sind nicht deine Schuld. Wenn er oder sie nicht bereit ist, an sich selbst zu arbeiten und Verantwortung zu übernehmen, ist es nicht deine Aufgabe, das zu kompensieren oder zu ändern.
Verlustangst ist oft der Grund, warum viele in ungesunden Beziehungen verharren. Frage dich: Was ist die wahre Angst dahinter? Der Verlust oder die Angst, dass du nie wieder jemanden finden wirst? Denn oft ist diese Angst unbegründet. Je mehr du dich selbst lieben lernst, desto weniger wird diese Angst dich kontrollieren.
Toxische Beziehungen halten dich fest, indem sie Hoffnung, Angst, Schuld, Scham, Komfort und soziale Unterstützung geschickt miteinander verknüpfen. Doch sobald du dich aus dieser Spirale befreist und beginnst, in dich selbst zu investieren, wirst du dich immer weniger an Menschen klammern, die dir nicht guttun. Der Weg aus der toxischen Beziehung beginnt bei dir – du bist es wert, dich selbst an erste Stelle zu setzen und eine Beziehung zu leben, die auf Respekt und echter Liebe basiert.
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